Ätherische Öle, fette Pflanzenöle und Hydrolate - die vereinte Kraft gegen Heuschnupfen
Während sich die meisten Menschen jetzt schon wieder auf mehr Wärme, Sonne, Grün und Frühling freuen, sehen viele Menschen dem Frühling mit einer gewissen Angst entgegen, weil sie an Heuschnupfen leiden.
Mit tränenden Augen, Juckreiz, Niesattacken und schniefender Nase wird jenen Menschen das Genießen der Natur schwer gemacht. Das ist für die Betroffenen natürlich sehr einschränkend, denn wir Menschen wollen gemeinsam mit der Natur wieder aufleben. Energie durch die Sonne und Wärme auftanken und unsere Lebensgeister nach dem Winter wieder erwecken.
Umso wichtiger ist es, rechtzeitig mit passenden Prophylaxen anzufangen. Am effektivsten ist es, schon im November mit den vorbeugenden Maßnahmen zu beginnen. Doch auch die Zeit jetzt im Jänner eignet sich gut, um dein Immunsystem zu stärken - am besten mit der geballten Kraft ätherischer Öle, Hydrolate und fetter Pflanzenöle.
Wie entsteht Heuschnupfen?
Allergien, wie auch der Heuschnupfen, entstehen dadurch, dass der Organismus harmlose Substanzen, wie zum Beispiel Pollen, als gefährlich einstuft. Er bildet Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper gegen diese Substanz. Dabei schütten bestimmte Immunzellen (die Mastzellen) beim Zusammentreffen mit den Polleneiweißen Entzündungsbotenstoffe (Histamin) aus, um die vermeintlichen Eindringlinge hinaus zu befördern. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion des Körpers, einem Anschwellen der Schleimhäute und somit zu den typischen Symptomen wie rinnende Nase, tränende Augen, Juckreiz etc.
Wie kannst du Heuschnupfen lindern?
In der Aromatherapie stehen uns wirksame Helfer, sowohl ätherische Öle, als auch Hydrolate und fette Pflanzenöle zur Verfügung, um vorbeugend und im Akutfall Beschwerden zu lindern. Rechtzeitig angewandt kannst du dir hier gut Erleichterung verschaffen.
Prophylaxe:
Vorbeugende Maßnahmen sind bei Pollenallergie/saisonaler Allergie natürlich am effektivsten. Am besten beginnt man schon im November/Dezember als kurmäßige Anwendung damit.
Heuschnupfenprophylaxe mit Hydrolat:
Hier eignet sich am besten das Melissenhydrolat. Dieses kannst du bereits im Frühjahr etwa 3-4 Wochen lang 3-mal täglich einnehmen: 1 Teelöffel Melissenhydrolat wird in einem Glas Wasser getrunken. Ist das Hydrolat einmal geöffnet, sollte es innerhalb 2 Monate aufgebraucht werden.
Heuschnupfenprophylaxe mit fettem Pflanzenöl:
Hierfür empfehle ich das Schwarzkümmelöl. Dieses wirkt immunmodulierend und dämpft bei Allergien das überschießende Immunsystem. Durch seinen hohen Anteil an Nigellon wirkt es hemmend auf die Histaminausschüttung.
Am besten startest du damit 6-8 Wochen vor Beginn des Pollenflugs. Kurmäßig werden 1-2 mal täglich 1 Teelöffel Schwarzkümmelöl eingenommen. Der Geschmack von Schwarzkümmelöl ist nicht jedermanns Sache, daher kann es beispielsweise mit Apfelmus oder einem Stück Brot eingenommen werden.
Das Schwarzkümmelöl kann man auch gut mit ätherischen Ölen verbinden. Zum Beispiel könntest du dir eine Brust- oder Fußsohlen Einreibung mit 1 Teelöffel Schwarzkümmelöl und 1 Tropfen Atlaszeder (cedrus atlantica) oder Myrte (ct.Myrtenylacetat) herstellen.
Neben Schwarzkümmelöl hilft auch die Einnahme von Leinsamen- oder Hanfsamenöl.
Heuschnupfenprophylaxe mit ätherischen Ölen:
Ätherische Öle bestehen aus vielen verschiedenen einzelnen Inhaltsstoffen (sie sind Vielstoffgemische) hauptsächlich aus Terpenen und aromatischen Verbindungen. Eine Stoffgruppe, die uns bei Allergien gut unterstützen kann, sind die Sesquiterpene.
Sie sind hautfreundlich, entzündungshemmend und schmerzstillend und sie wirken regulierend auf die Histaminausschüttung - dies ist bei Allergien natürlich besonders wichtig. Sesquiterpene beruhigen die irritierte Haut/Schleimhaut und dies kann bei juckender Haut, Schleimhautreizungen und schnupfender Nase gut helfen.
Auf der psychischen Ebene geben sie uns Kraft und Stärke und dämpfen Unruhe und Nervosität, um der Allergie und dem damit verbundenen Stress entgegen zu wirken und mit mehr Gelassenheit den Reizen zu begegnen.
Das ätherische Öle der Atlaszeder (cedrus atlantica) ist die erste Wahl bei Allergien, denn es enthält sehr viel dieser Sesquiterpene.
Mit ihren stark verankerten Wurzeln und der hoch in den Himmel ragenden Krone (Zedern können bis zu 40m hoch werden) repräsentiert der Baum die Stärke der Natur und steht gleichermaßen für Ruhe und Kraft. Und dies spüren wir auch bei der Anwendung des ätherischen Öls, denn die Atlaszeder stärkt und beruhigt uns und hilft Ängste zu überwinden. Somit hilft sie uns in jenen Zeiten, wenn wir durch Allergien geschwächt sind, auch auf der emotionalen Ebene.
Wie bei allen Holzölen beachte bitte, achtsam damit umzugehen, um Ausbeutung und Ressourcenverschwendung zu vermeiden!
Der perfekte Partner für die Atlaszeder ist bei Allergien die Zypresse, welche hauptsächlich aus Monoterpenen besteht (sie sind kleine Moleküle, die besonders schnell in unsere Haut eindringen und daher auch schnell in unseren Blutkreislauf gelangen)
Das ätherische Öl der Zypresse wirkt cortisonähnlich, entzündungshemmend und besitzt eine antihistaminische Wirkung.
Die Signatur (das Aussehen) der Zypresse gibt auch Auskunft über deren Wirkung: die zusammengezogene, aufgerichtete Zypresse gibt uns wieder Halt und Struktur, sowohl im physischen als auch im emotionalen Bereich.
Für diese beiden ätherischen Öle möchte hier eine konkrete prophylaktische Anwendung von Eliane Zimmermann empfehlen:
Dekollté-Spray
50 ml Wodka 20 Tropfen Zypressenöl 10 Tropfen Atlaszedernöl 2 Tropfen Melissenöl
Alles in einer Sprühflasche aus lichtgeschütztem Glas (Braun-Blau- oder Violettglasflasche) gut vermischen, Vor jedem Gebrauch/Versprühen immer wieder gut schütteln!! Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich und verbinden sich daher nicht mit Flüssigkeiten. Etwa 8-10 Wochen vor dem Pollenflug mit dem Spray beginnen. Mehrmals täglich um sich herum versprühen, tief einatmen und auch auf das Dekollte sprühen. Diese Ölmischung kann auch mit einen guten fetten Öl (zb. Schwarzkümmelöl oder mit dem geruchsneutralen Mandel- oder Jojobaöl)) hergestellt und als Körperöl verwendet werden.
Wer kein Melissenöl daheim hat oder nicht so viel Geld ausgeben kann (Melissenöl ist ein eher hochpreisiges Öl) der kann stattdessen auch das ätherische Manukaöl verwenden, welches beispielsweise zu einem Abschwellen der gereizten Nasenschleimhaut beiträgt. Manukaöl steht für Widerstandsfähigkeit und Robustheit – sowohl auf körperlicher Ebene durch Stärkung der Abwehrkräfte, als auch auf der psychischen Ebene, und eignet sich daher bestens für von Allergien geschwächten Menschen.
Akuthilfe:
Rosenhydrolat gegen gereizte Augen
Falls du unter juckenden, brennenden Augen in der Allergiezeit leiden solltest, dann kannst du mehrmals täglich Rosenhydrolat auf deine geschlossenen Augen sprühen oder auf gekühlte Wattepads sprühen und damit die Augen belegen.
Das Rosenhydrolat hilft den Juckreiz zu lindern und die Schwellung zu minimieren. Wenn du das Rosenhydrolat im Kühlschrank aufbewahrst, dann hast du eine noch stärker abschwellende Wirkung.
Akuthilfe mit ätherischen Ölen:
Wie du jetzt bereits weißt, ist die Kombination aus Atlaszeder und Zypresse die beste Wahl bei Pollenallergie/saisonaler Allergie.
Du könntest dir beispielsweise einen Inhalierstift/Riechstift herstellen, den du überall gut mitnehmen kannst. Hierfür einfach 3 Tropfen Atlaszeder, 3 Tropfen Zypresse und 2 Tropfen Myrte (Myrte communis ct Myrtenylacetat) auf den Baumwollvlies des Stifts tropfen und gut verschließen. Mehrmals tief und bewusst einatmen. Inhalierstifte gibt es in verschieden Materialen, wie zb. Plastik oder Glas/Alu. Ich bevorzuge der Umwelt zuliebe die wiederbefüllbaren Stifte ohne Plastik.
Für eine akute Hilfe kannst du diese Öle auch kurzfristig innerlich einnehmen:
Akuthilfe mit Gemmomazerat
Zum Schluß möchte ich dir gerne auch noch einen Tipp abseits der Aromatherapie mitgeben. Das Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere (ribes nigrum) ist ebenfalls ein sehr starker Helfer bei Allergien und kann sowohl vorbeugend, als auch in der Akuthilfe verwendet werden. Gemmomazerate werden aus den Knospen von Bäumen oder Sträuchern hergestellt und mittels Alkohol, Wasser und Glycerin zu Mazeraten verarbeitet. Gemmomazerate sind deshalb so stark und wirksam, weil die Knospen das Embryonalgewebe der Pflanze enthalten, welches mit verschieden wichtigen Inhaltsstoffen vollgepackt ist.
Das Gemmomazerat der schwarzen Johannisbeere hat eine cortisonähnliche Wirkung, ist entzündungshemmend und reguliert das Immunsystem. Somit ist es ein perfekter Helfer für Allergien.
Für die Akutanwendung einfach mehrmals täglich den Spray des Mazerats in den Mund sprühen,
Bei dem oben erwähnten DIY Mund/Halsspray könntest du zum Beispiel das Hydrolat mit dem Gemmomazerat der schwarzen Joannisbeere tauschen, um ein effektives Akutmittel herzustellen.
Wie du siehst, gibt es vielfältige Möglichkeiten dich bei deiner Allergie zu unterstützen.
Ich wünsche dir jetzt schon einen schönen Frühling, den du hoffentlich unbeschwert genießen kannst!
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