Das ätherische "Frauenöl" mit ausgleichender Wirkung
Das heutige Pflanzenportrait widme ich dem Muskatellersalbei (Salvia sclarea)
Ich liebe den Duft des Muskatellersalbeiöls und habe die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen diesem ungewöhnlichen, eigenen Duft sehr zugetan sind, ja geradezu darin baden wollen. Nicht umsonst wird dieses Öl auch "Frauenöl" genannt, denn es unterstützt uns Frauen in vielfältiger Weise. Aber nicht nur Frauen hilft dieses Öl - durch seine ausgleichende, beruhigende und entkrampfende Wirkung ist es ein sehr gutes Entspannungsöl für Alle.
Der Muskatellersalbei ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei in der Familie der Lippenblütler. Die drüsig-klebrige Pflanze verströmt einen gewürzartig-blumigen Duft, der sehr eigenwillig ist und polarisiert.
Im Gegensatz zum echten Salbei, enthält der Muskatellersalbei je nach Destillationszeit Sclareol, wodurch seine hormonartige Wirkung entsteht.
Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation gewonnen, bei der die Blüten und/oder das Kraut destilliert werden.
Wirkung Muskatellersalbeiöl
Das ätherische Öl des Muskatellersalbei enthält viele Ester, vor allem Linalylacetat. welches wir auch vom Lavendel- oder Bergamotteöl kennen. Linalylacetat wirkt stark beruhigend, entspannend und angstlösend.
Eine weitere wichtige Wirkung ist die krampflösende Eigenschaft, weshalb das Muskatellersalbeiöl auch sehr gut in einer Mischung bei Menstruationskrämpfen eingesetzt werden kann. Am besten in Kombination mit den ebenfalls karmpflösenden Ölen der Mandarine und des Majorans, sowie dem schmerzlinderden Johanniskrautöl (fettes Pflanzenöl)
Frauen mit starker Menstruation sollten den Muskatellersalbei allerdings nicht nutzen. Während der Schwangerschaft sollte Muskatellersalbei ebenfalls nicht bzw. nur sehr eingeschränkt und stark verdünnt verwendet werden. Erst bei der Geburt kann es wehenunterstützend eingesetzt werden - am besten du fragst hier deine Hebamme.
Im psychischen Bereich nutzt man Muskatellersalbeiöl für eine ausgleichende und entspannende Wirkung und um mehr Leichtigkeit zu bringen, hier ist er daher gut bei Stress, Burnout und Depressionen einsetzbar.
Im osmologischen Duftkreis nach Martin Henglein steht der Muskatellersalbei für den "Du" Bereich, für die Kommunikation mit dem Außen. Er ist dem Element Wasser zugeordnet - daher findet sich hier auch die Zuordnung zu Gefühlen.
Es ist ein gutes Öl für Neubeginn und anstehende Prozesse, welche man entspannt und mit Leichtigkeit angehen will.
Körperliche Wirkung
- hormonmoduleriend
- entkrampfend
- antibakteriell
- entstauend
Psychische Wirkung
- ausgleichend
- beruhigend
- angstlösend
- stimmungsaufhellend, antidepressiv
- aphrodisierend
Auch das Muskatellersalbeihydrolat, also das Pflanzenwasser, welches bei der Destillation als Nebenprodukt entsteht, bietet sanfte Unterstützung für Frauen.*
Als Gesichts- und Dekolteespray kann es Hitzewallungen in den Wechseljahren mindern (am besten mit dem kühlenden Pfefferminzhydrolat mischen)
Mit im Hydrolat eingetauchten Kompressen können schmerzhafte Menstruationsblutungen gemildert werden - bei starken Schmerzen würde ich aber die Anwendung ätherischer Öle empfehlen (siehe DIY Rezept oben)
Im Gegensatz zu dem ätherischen Öl, darf das Hydrolat auch innerlich eingenommen werden. Hierfür etwa 1 Esslöffel Hydrolat in 1 Liter Wasser auflösen und über den Tag verteilt trinken. Am besten ist eine kurmäßige Einnahme für etwa einen Monat.
Der Muskatellersalbei ist nicht nur wegen der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Frauenheilkunde und als "Psycho-Öl" interessant, sondern auch weil er eine heimisch-europäische Pflanze ist, die nicht von weit her exportiert werden muß und deshalb im Sinne der Nachhaltigkeit wertvoll ist.**
Wenn du mehr zum Muskatellersalbei erfahren willst, dann kannst du dir dieses Video von Sela (Schule für integrale Gesundheit und Aromatherapie) anschauen, ab etwa Min. 4:13 beginnt die Erklärung zum ätherischen Öl.
*Wenn du mehr zu Wirkung und Anwendung von Hydrolaten erfahren willst, dann empfehle ich dir dieses Buch von Eliane Zimmermann.
*Hier empfehle ich dir meinen Blogartikel "Heimische & europäische Aromapflanzen"